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CoverPopp, Heidrun (Hrsg.)
Deutsch als Fremdsprache. An den Quellen eines Faches.
Festschrift für Gerhard Helbig zum 65. Geburtstag

1995 • ISBN 978-3-89129-229-7
17 x 24 cm; Leinen; 886 S., EUR 50,-

Der Leipziger Duden-Preisträger Gerhard Helbig ist eine der ganz großen Gründergestalten des Faches Deutsch als Fremdsprache. Ihm zu Ehren skizzieren 60 namhafte Fachgelehrte Grundlagen, Stand und Zukunftsperspektiven dieses Faches.

Beiträge

  • Buscha, Joachim: Zur Theorieneutralität von Referenzgrammatiken: Joachim Buscha: Zur Theorieneutralität von Referenzgrammatiken
    Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, warum Referenzgrammatiken gewöhnlich nicht eine einheitliche Sprachtheorie zugrunde liegt. Es wird die Begründung, daß die in diesen Grammatiken notwendige (relative) Vollständigkeit die Nutzung von Grundsätzen und Ergebnissen verschiedener Theorien verlangt, relativiert. Anhand von zwei Beispielen - dem Substitutionsrahmen als Schema für die Klassifizierung der Funktionswörter und der Valenz als Grundlage für die Listenbildung der Adjektive mit obliquen Kasus - wird versucht, deutlich zu machen, daß noch andere methodologische Prinzipien - wie die "pragmatische Einfachheit", die "Lehr- und Wissenschaftstradition", die "empirische Redundanz(vermeidung)", der aktuelle "Theorieschub" u.a. - eine Rolle spielen.
  • Hirschfeld, Ursula: Grammatik und Phonetik: Ursula Hirschfeld: Grammatik und Phonetik
    Zwischen morphologischen, syntaktischen, semantischen Strukturen bzw. Strukturveränderungen und der Phonologie/Phonetik gibt es im Deutschen enge Zusammenhänge, aber weder Materialien und Übungen zur Grammatik noch solche zur Ausspracheschulung nehmen bisher - von wenigen Ausnahmen abgesehen - systematisch Bezug zueinander. Ausgehend von einer Analyse grammatischer Publikationen werden solche Zusammenhänge dargestellt und Beispiele für den sprachpraktischen Unterricht gegeben.
  • Engel, U./Rytel-Kuc, D.: Etwas tun - Über die Möglichkeit, grammatische Kategorien gemeinverständlich zu motivieren: Ulrich Engel/Danuta Rytel-Kuc: Etwas tun. Über die Möglichkeit, grammatische Kategorien gemeinverständlich zu motivieren
    Die ungeliebte, gleichwohl im gesteuerten Spracherwerb unumgängliche Grammatik soll Lernern und Lehrern erträglicher und einsichtiger gemacht werden, indem man von kommunikativen Begriffen ausgeht (die jeder Sprecher per naturam besitzt) und diesen "systemgrammatische" Begriffe zuordnet. Zu diesem Zweck werden Sachverhalte - um die es beim Sprechen vorzugsweise geht - "zerlegt" in Sachen und deren Verhalten, das unter bestimmten Umständen erfolgt. In dem Beitrag, der exemplarische Zuordnungen vorführt, werden "Sachen" und Ergänzungen korreliert. Konkret wollen die Autoren zeigen, wie die Ergänzungen (hier: Akkusativergänzung und Direktivergänzung) durch kommunikative Kategorien (hier: Erzeugen/Vernichten bzw. räumliche Veränderung) motiviert werden können. Dies wird demonstriert an deutschen und polnischen Beispielen, die einer entstehenden deutsch-polnischen kontrastiven Grammatik entnommen sind.
  • Glinz, Hans: Formalstrukturen und Bedeutungsstrukturen: Propositionen - verbale Semanteme - dominante und inhaltliche Teile: Hans Glinz: Formalstrukturen und Bedeutungsstrukturen: Propositionen - verbale Semanteme - dominante und inhaltliche Teile
    Ausgehend von der Beobachtung, daß Grammatikbeschreibungen vor allem im Bereich der Syntax zu wenig zwischen Formalstrukturen und Bedeutungsstrukturen unterscheiden, werden Möglichkeiten zur Lösung des Problems vorgeschlagen. Zunächst plädiert der Autor dafür, zwischen "Proposition" (entsprechend der englischen clause) und "Satz" systematisch zu unterscheiden, wobei er beide Begriffe entsprechend definiert. Der Begriff "verbales Semantem" wird neu eingeführt und in seiner grundlegenden Rolle für den Aufbau der verbalen Propositionen beschrieben sowie im Blick auf andere Forschungstraditionen (bzw. "linguistische Schulen") situiert. Vorgeschlagen und begründet wird ebenso das Begriffspaar "dominante Teile und zugehörige inhaltliche Teile", wobei die Darstellung auf verschiedener gedanklicher Ebene der Darstellung auf gleicher gedanklicher Ebene gegenübergestellt wird.
  • Eroms, Hans-Werner: Die Thema-Rhema-Gliederung aus grammatischer Perspektive: Hans-Werner Eroms: Die Thema-Rhema-Gliederung aus grammatischer Perspektive
    Der Autor umreißt zunächst Geschichte und Stand der Erkenntnisse über die Thema-Rhema-Gliederung (TRG) als ein linguistisches Verfahren, das den funktionalen Wert von Sätzen zu bestimmen versucht. Da der Rhemagipfel als Kern der Prädikation im Deutschen zumeist durch den Satzakzent markiert wird, ist die rhematische Seite des TRG-Konzepts relativ klar erkannt. Anders steht es mit der Bestimmung des Themas, für die Kategorien wie Bekanntheit und Vorerwähntheit nicht ausreichen. Es wird aufgezeigt, daß das Konzept der TRG die Deutungsebene des Satzes in Hinsicht auf seine satzsemantische Fundierung und kommunikative Funktion ist, wobei auch Interaktionssignale zu berücksichtigen sind. Sprachliche Mittel, bei denen sich für eine Bestimmung thematischer und rhematischer Elemente einer Äußerung ansetzen läßt, sind vor allem die Intonationskontur mit der Akzentuierung, die Topikalisierung, die Wahl einer anderen Diathese. Für den deutschen Satz ist auch die Beschreibung der Wortstellung, d.h. der Grundreihenfolge wichtig. Erst das Zusammenwirken sprachlicher Mittel kann eine kontextuell oder diskursiv adäquate TRG herstellen.
  • Suchsland, Peter: Subjekte und Prädikate in neueren Grammatiktheorien: Peter Suchsland: Subjekte und Prädikate in neueren Grammatiktheorien
    Im vorliegenden Beitrag wird das Verhältnis von Subjekten und Prädikaten auf einige theoretische Probleme hin abgetastet. Zunächst wird dieses Verhältnis im allgemeinen dargestellt, danach werden verschiedene Möglichkeiten betrachtet, in denen Subjekte und Prädikate kongruieren können. Besonderes Augenmerk gilt den Auffassungen zweier einflußreicher syntaktischer Theorien - der Government and Binding Theory und der Generalized Phrase Structure Grammar bzw. der Head Driven Phrase Structure Grammar. Den Erörterungen liegt eine Arbeit von Robert D. Borsley (1991) zugrunde, die - anhand englischer Sprachdaten - in die Syntaxtheorie einführen will. Verf. unternimmt den Versuch, einige theoretische Konsequenzen aus der Diskussion der entsprechenden deutschen Daten zu ziehen, wobei auch der Vergleich zwischen dem Deutschen und dem Englischen eine wichtige Rolle spielt.
  • Rosengren, Inger: Die sekundäre Prädikation in Theorie und Praxis: Inger Rosengren: Die sekundäre Prädikation in Theorie und Praxis
    Es wird dafür argumentiert, daß resultative sekundäre Prädikate (RSPs) und depiktive sekundäre Prädikate (DSPs) eine eigene syntaktisch und semantisch motivierte Kategorie ausmachen, indem sie beide semantische Erweiterungen des Prädikats bzw. der ganzen Prädikation des Trägersatzes sind. Die RSPs, die keine referentielle Argumentstelle aufweisen, bilden mit dem Prädikat des Trägersatzes ein komplexes Prädikat, das als Ganzes das Thema der RSPs als Objekt zu sich nimmt. Die DSPs, die selbst vollständige Prädikationen mit einer referentiellen Argumentstelle sind, bilden mit der Prädikation des Trägersatzes eine komplexe Prädikation. Ihr Thema-Argument (ihr "Subjekt") ist jedoch identisch mit einem Argument im Trägersatz. Durch ihren additiven Charakter unterscheiden sich beide sowohl von den modalen Modifikatoren als auch von den objektiven Prädikativen. Sie sollten deshalb in der Grammatik eine eigene Kategorie mit zwei Subtypen bilden und könnten prädikative Erweiterungen genannt werden.
  • Steube, Anita: Compositionally constructed epistemic meaning and reference in German: Anita Steube: Compositionally constructed epistemic meaning and reference in German
    Die syntaktische Basis des Beitrags ist eine Prinzipien-und-Parameter Theorie, an deren Logische Form (LF)-Komponente sich die Semantische Form (SF)-Komponente anschließt, der grammatische Teil einer semantischen Zweiebenentheorie. Der Beitrag beschreibt die folgenden deutschen epistemischen Ausdrucksmittel: Modalverben, Satzadverbien, Verbalmodus (die Konjunktive), Satzmodus in ihrem kompositionellen Zusammenwirken an der Nahtstelle von LF und SF. Es wird eine einfache Lösung für das Zusammenwirken von Satzmodus und nichtpropositionalen epistemischen Einstellungen gefunden.
  • Schatte, Chr./Schatte, C.: Negationszeichen in Entscheidungsfragesätzen: Christoph Schatte/Czes<221>awa Schatte: Negationszeichen in Entscheidungsfragesätzen
    Der Aufsatz ist der Frage gewidmet, ob Negationszeichen in Entscheidungsfragesätzen propositionsbezogene Negationsfunktion haben können oder ob sie generell nicht negierend illokutionsbezogen sind. Die Darstellung stützt sich auf deutsche und polnische Beispiele, wodurch die übereinzelsprachlichen Gemeinsamkeiten in diesem Bereich deutlich gemacht werden können. Darüber hinaus wird der pragmatische Aspekt erörtert, daß die Auswahl möglicher Antworten auf Entscheidungsfragen durch den Zusatz von Negationszeichen eingeschränkt wird.
  • Große, Rudolf: Konzessivsätze unter soziologischen und historischen Aspekten: Rudolf Große: Konzessivsätze unter soziologischen und historischen Aspekten
    Bei der Beschreibung der Konzessivität in der Beziehung von Sätzen wird mit Begriffen wie "Erwartung", "Normalfall", "Präsupposition" ein pragmatischer Faktor hervorgehoben. Dabei handelt es sich jedoch nicht nur um pragmatische Faktoren des aktuellen Sprechakts, sondern auch um sozial Vorgegebenes: Wer bestimmt ein zu erwartendes Verhältnis als "Normalfall"? Zugleich schließen sich, wie zumeist bei soziologischen Erörterungen, historische Fragen an. Hier wird auf die Entwicklung der Konnektoren und deren semantische Ausgangsbereiche hingewiesen: doch, unde, ouch, swie/swer, ob ... auch/gleich/wohl.
  • Freund, F./Sundqvist, B.: "Konzessiv" oder "kontradiktorisch"?: Folke Freund/Birger Sundqvist: "Konzessiv" oder "kontradiktorisch"?
    Das Wort "konzessiv" bedeutet ,einräumend, zugebend'. In einem "konzessiven" Satzgefüge wie "Max ist zur Arbeit gefahren, obwohl er krank ist." liegt aber keine Einräumung, sondern ein Widerspruch vor. Nichts ist in diesem Beispiel behauptet worden, was zugegeben werden könnte. Dagegen widerspricht der Tatbestand des übergeordneten Satzes dem Tatbestand des obwohl-Satzes und der darin liegenden Präsupposition: ein Kranker fährt nicht zur Arbeit; Max hat es trotzdem getan. Wir schlagen vor, den unzutreffenden Terminus "konzessiv" durch den informativen und besseren Terminus "kontradiktorisch" zu ersetzen, nicht zuletzt weil die Kenntnis der Bedeutung des Wortes "konzessiv" gewisse Grammatiker zu einer falschen Definition des sprachwissenschaftlichen Begriffes verleitet.
  • Leirbukt, Oddleif: Über Setzung und Nichtsetzung des Korrelats bei Relativsätzen mit wer: Oddleif Leirbukt: Über Setzung und Nichtsetzung des Korrelats bei Relativsätzen mit wer
    Der Aufsatz geht vor allem der in der bisherigen Forschung vernachlässigten Frage nach, wann der indefinite Relativsatz mit wer kein Korrelat zuläßt, und versucht, das entsprechende Gebiet von Serialisierungsregularitäten her abzustecken. Die Sichtung hier anzutreffender Beispiele ergibt, daß mehrere in der neueren Literatur kaum beachtete Diskrepanzen zwischen Relativ- und Matrixsatz in bezug auf Kasus und Rektion auftreten, die unter deskriptivem Aspekt wie auch für die neuere theoretisch orientierte Diskussion zur Setzung bzw. Nichtsetzung des Korrelats von nicht unerheblichem Interesse sind.
  • Hentschel, E./Weydt, H.: Das leidige bekommen-Passiv: Elke Hentschel/Harald Weydt: Das leidige bekommen-Passiv
    In dem Aufsatz wird zunächst eine allgemeingültige und sprachübergreifende Definition für das Passiv entwickelt und auf das Deutsche angewandt. Auf diese Weise kann eine Reihe von Konstruktionen von der weiteren Untersuchung ausgeschlossen werden. Zu den verbleibenden gehören Bildungen mit bekommen, erhalten oder kriegen plus Partizip II. Auf der Basis eines umfangreichen Korpus und in Auseinandersetzung mit Thesen der Forschungsliteratur werden Bildungs- und Restriktionsregeln für diese Konstruktionen überprüft. Dabei stellt sich heraus, daß sich keine eindeutigen syntaktischen Regeln finden lassen, sondern daß vor allem semantische Faktoren die Bildung dieses Passivs begünstigen. Zugleich läßt sich zeigen, daß das sog. bekommen-Passiv regelmäßiger und häufiger gebildet werden kann als das Zustandspassiv.
  • Vater, Heinz: Zum Reflexiv-Passiv im Deutschen: Heinz Vater: Zum Reflexiv-Passiv im Deutschen
    Es geht um Konstruktionen des Typs Es wurde sich gewaschen/gefreut/gezankt usw., die in den Grammatiken des Deutschen keine Anerkennung finden, die aber laut Behaghel (1924) bereits für das Mittelhochdeutsche belegt sind und für die sich Belege aus der Romanliteratur, aus Volksliedern u.a. finden. In der Umgangssprache trifft man das Reflexiv-Passiv (RP) häufig an. Es liegt bereits eine linguistische Untersuchung des RP von Plank (1993) vor. Die im Beitrag vorgestellten Analyseergebnisse des Verfassers stützen die von Plank ermittelten syntaktischen Regularitäten und ergänzen diese von semantischer Seite.
  • Wolf, Norbert Richard: würde. Zur Verwendung einer Hilfsverbform: Norbert Richard Wolf: würde. Zur Verwendung einer Hilfsverbform
    Die verbale Periphrase würde + Infinitiv wird in den meisten Grammatiken als Umschreibung für den Konjunktiv II angesehen. Eine genaue Beschreibung aller würde-Formen in Eva Demskis Roman "Scheintod", die auch die Kontexte berücksichtigt, ergibt, daß in der weitaus größeren Zahl der Vorkommensfälle die würde-Periphrase als ,Futurum praeteriti' überwiegend temporale Funktion hat, allerdings oft in enger Nähe zu modalem Gebrauch, was z.T. auch durch die Tatsache, daß würde + Infinitiv am häufigsten in Figurenrede begegnet, zu erklären ist.
  • Heringer, Hans Jürgen: Prinzipien der Genuszuweisung: Hans-Jürgen Heringer: Prinzipien der Genuszuweisung
    Das Genus deutscher Substantive ist nicht nur ein Problem der Sexismus-Diskussion, sondern auch ein Lern- und damit Lehrproblem. Ursachen dafür sind auch bei den Grammatikern zu suchen, weil diese die Regularitäten für die Genuszuweisung nur unzureichend erfaßt haben. Im Beitrag werden bisher genutzte Prinzipien erörtert und - anhand anschaulicher Beispiele - besonders auf ihre methodische Fundierung und ihren didaktischen Wert hin geprüft, so das semantische Prinzip, das Leitwortprinzip, das Formprinzip mit dem Kompositions- und dem Ableitungsprinzip bzw. der Suffixregel, phonetischen und phonologischen Regeln u.a. Die Regeln der Genuszuweisung sind nach drei Kriterien zu beurteilen: Reichweite, Validität und Stärke. Diese Kriterien werden beschrieben und auf die verschiedenen Regeln angewandt, wobei sich z.B. das Kompositionsprinzip als jenes mit der größten Reichweite, aber auch hoher Validität erweist. Die Gründe, warum ein Substantiv ein bestimmtes Genus hat, werden als didaktisch entscheidend angesehen, was den Wert eines konsistenten Regelsystems unterstreicht.
  • Dalmas, Martine: Tanz auf dem doppelten Boden der Tatsachen. Zu den diskursiven Funktionen von eigentlich: Martine Dalmas: Tanz auf dem doppelten Boden der Tatsachen. Zu den diskursiven Funktionen von eigentlich
    Ziel des Beitrages ist es, die diskursiven Funktionen von eigentlich vor allem in Assertionssätzen so zu beschreiben, daß dann auf jeder Ebene die Strategie des Sprechers erklärt werden kann. Ausgehend von dem referentiell-semantischen Gebrauch, wird dann die gleichsam rhetorische Verwendung von eigentlich in präskriptiven Handlungen erläutert, um abschließend sein Einsetzen bei der Redeorientierung zu begründen sowie seine kommunikativ-strategische Rolle bei der Befolgung der Maximen aufzuzeigen.
  • Iwasaki, Eijiro: Zur Distanzstellung der Gradpartikel allein: Eijiro Iwasaki: Zur Distanzstellung der Gradpartikel allein
    Die Gradpartikel allein im Sinne von ,schon allein' oder ,allein schon' steht zumeist direkt vor oder direkt hinter dem Bezugsglied. Es kommt jedoch auch Distanzstellung zum Bezugsglied vor, die bisher in Partikelwörterbüchern u. dgl. kaum beachtet wurde. Im Beitrag werden zahlreiche, überwiegend authentische Satz- und Textbeispiele analysiert, um die Voraussetzungen für eine Distanzstellung herauszufinden. So konnte festgestellt werden, daß die Gradpartikel allein nur dann eine Distanzstellung einnehmen kann, wenn sie direkt vor einem Quantor (Zahlenangaben) steht. Es gibt aber auch Fälle, wo eine Distanzstellung sogar obligatorisch ist. Im Hinblick auf das Bezugsglied, den Skopus von allein (bei Distanzstellung), konnte am Beispielmaterial beobachtet werden, daß es sich oft um Zeitangaben handelt. Es wird dafür plädiert, die Distanzstellung von allein in Zukunft auch lexikographisch gebührend zu berücksichtigen.
  • Wotjak, Barbara und Gerd: Werben für Verben? Betrachtungen im Grenzfeld zwischen Lexikon und Grammatik: Barbara und Gerd Wotjak: Werben für Verben? Betrachtungen im Grenzfeld zwischen Lexikon und Grammatik
    Vor dem Hintergrund einer kurzen Charakterisierung/Gegenüberstellung von ausgewählten - vor allem valenzbasierten - Verbbeschreibungsmodellen der jüngeren Zeit werden die folgenden Problemkreise behandelt:
    - die Beziehung von semantischer Mikrostruktur als Systembedeutung (Basisproposition mit identifizierenden Elementen des denotativen Bedeutungskerns und Differentiasemen) zu kognitiven Wissensrepräsentationen, wie den Szenen, Skripts, Frames, Geschehenstypen einerseits und den ein lexikalisch-semantisches Feld konstituierenden Archisemformeln andererseits;
    - die feinauflösende Beschreibung von (feldkonstituierenden) Archisemformeln und Basispropositionen einzelner Verbsememe, einschließlich des durch sie ermöglichten Nachweises intuitiv postulierter Teilkongruenzen/Überschneidungen (z.B. Felder des Beförderns und der Fortbewegung) und der Hinterfragung von Kasusbestimmungen;
    - zur Plausibilität der Annahme einer Graduierung der Definitheit von Argumentvorgaben (Variablen und Konstanten des Argumentenpotentials).
  • Schumacher, Helmut: Kontrastive Valenzlexikographie: Helmut Schumacher: Kontrastive Valenzlexikographie
    Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung und den derzeitigen Stand der kontrastiven Valenzlexikographie. Es wird aufgezeigt, daß der Trend von den registerähnlichen Lexika zum distinktiven Wörterbuch verläuft. Neben den zweisprachigen Valenzwörterbüchern werden auch die einsprachigen Wörterbücher besprochen, da sie die Basis für die zweisprachigen Versionen bilden. Im Mittelpunkt stehen die Valenzwörterbücher zu den Verben. Die projektierten zweisprachigen Wörterbücher zu den Substantiven und Adjektiven werden kurz skizziert.
  • Schröder, Jochen: Zu Verben der visuellen Wahrnehmung (Kerngruppe): Jochen Schröder: Zu Verben der visuellen Wahrnehmung (Kerngruppe)
    In Auseinandersetzung mit vorliegenden Auffassungen zu dieser Verbgruppe wird herausgearbeitet, warum von ,Verben der visuellen Wahrnehmung' gesprochen wird. Es erfolgt eine Abgrenzung zu den Verben des Sehvermögens einerseits und denen der Erkenntnis andererseits. Eingegangen wird insbesondere auf daß-, wie- und AcI-Problematik, auf nötige bzw. mögliche Aktanten und die ihnen zugrunde liegenden semantischen Kasusfunktionen und damit zusammenhängende Unterschiede zwischen den Verben der visuellen Wahrnehmung und denen der Fortbewegung im Bereich der präpositionalen Adverbialergänzungen. In der Zusammenfassung erfährt das Verb sehen eine besondere Beachtung, auch wenn es nicht als generic term betrachtet wird.
  • Nikula, Henrik: Was kann geschehen?: Henrik Nikula: Was kann geschehen?
    Die Verben des Geschehens sind wegen ihrer geringen Eigensemantik problematisch, wenn es darum geht, ihre Valenz festzulegen, denn einerseits sind in der Kommunikation sehr häufig Adverbiale als Bestimmungen notwendig, andererseits können diese Adverbiale sehr verschiedener Art sein, weshalb sie überhaupt keine Subklassenspezifizität besitzen. Auch der Zahl nach sind die Adverbiale nicht durch das Verb begrenzt. Der primäre Grund für die Notwendigkeit einer Verwendung von Adverbialen scheint recht eindeutig die kommunikative Relevanz zu sein, d.h., ihre Notwendigkeit ist eine kommunikative und keine strukturelle. Dies bedeutet, daß die Adverbiale als "echte" Angaben zu klassifizieren sind und daß Sätze wie Der Mord geschieht nicht als ungrammatisch, sondern als kommunikativ unwahrscheinlich zu betrachten sind.
  • Starke, Günter: Das Adjektiv als Verbergänzung im Deutschen: Günter Starke: Das Adjektiv als Verbergänzung im Deutschen
    Der verbale Wortschatz des Deutschen wird hinsichtlich valenzbedingter Adjektive als Ergänzungen selektiert und semantisch gruppiert. In bezug auf Verb-Adjektiv-Syntagmen werden einige linguistische Fragen erörtert: die Unterscheidung von Verbergänzung, Valenzträger und freier Angabe bei Adjektiven; die Erweiterung des Inventars an Kopulaverben; die Differenzierung zwischen prädikativem und adverbialem Adjektivgebrauch; die Struktur einschlägiger Phraseolexeme. Dazu wird das Zentrum-Peripherie-Modell des Prager Linguistenkreises ins Spiel gebracht.
  • Abraham, Werner: Von semantisch zu syntaktisch begründeter Kasusrektion im Deutschen: Werner Abraham: Von semantisch zu syntaktisch begründeter Kasusrektion im Deutschen
    Im deutschen Kasussystem hat sich unter verbaler Rektion seit dem Althochdeutschen einiges geändert. Der auffälligste Wandel ist der weitgehende Schwund des Genitivs in verbaler Rektion bzw. der Rückzug des Genitivs auf die nominale Selektion. Was hierbei für den alten Genitiv eintrat, ist ebenso auffällig: in der Regel entweder Akkusative oder Präpositionsfügungen, hier wiederum unter unterschiedlicher Kasusrektion. Im vorliegenden Artikel wird versucht, diese Entwicklung nicht unter semantischem Vorzeichen zu erklären (wie etwa bei Schrodt 1992), sondern so lange wie möglich auf einer syntaktischen Spur zu bleiben. Dabei werden zum einen verschiedene Typen von Akkusativen unterschieden; zum anderen wird die Frage verfolgt, inwieweit der weitgehende Abbruch des ahd. Aspektsystems mit der produktiven ge-Präfigierung als Wechsel von einer semantischen Begründung der verbalen Rektionskasus zu einer weitgehend syntaktischen Rektionssystematik zu sehen ist.
  • Petkov, Pavel: Die Kasustranspositionen im Deutschen: Pavel Petkov: Die Kasustranspositionen im Deutschen
    Die Kasustranspositionen als Austausch von Kasusformen bei der Transformation komplexer Sprachstrukturen werden im Hinblick auf den transformationellen Operationsbereich, die auslösende Strukturveränderung, die Verlaufsrichtung und die Verflechtungsfähigkeit einer Analyse unterzogen. Nach einer Unterscheidung zwischen intra- und extradistributiven sowie zwischen intra- und extrasyntagmatischen Transpositionen wird bei der Behandlung der sie auslösenden Strukturveränderungen den lexikalisch bedingten Kasustranspositionen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Für die Bestimmung der Transpositionsrichtung und der Aufeinanderfolge in Transpositionsketten werden nachvollziehbare formale Kriterien entwickelt.
  • Jahr, Silke: Semantische Valenz substantivischer Fachwörter auf textueller Ebene: Silke Jahr: Semantische Valenz substantivischer Fachwörter auf textueller Ebene
    Man kann abstrakte Substantive durch zwei Arten von Valenz charakterisieren. Entsprechend ihrer Extension verweisen sie mit ihrer Referenzstelle auf Objekte, Erscheinungen usw. In dieser Referenzstelle können weitere Referenzobjekte implizit enthalten sein, die tieferen Hierarchieebenen zugeordnet werden. Zur Beschreibung der Intension können die Substantive in Teilprädikate zerlegt werden, die in einer erweiterten Prädikat-Argument-Struktur-Auffassung ebenfalls als Argumente anzusehen sind. Diese Argumente geben die Bereiche an, die für konkrete Objekte mit entsprechenden sprachlichen Ausdrücken zu belegen sind.
  • Bassola, Peter: Kontrastive Substantivvalenz in Forschung und Unterricht: Peter Bassola: Kontrastive Substantivvalenz in Forschung und Unterricht
    Die Ergänzungen des Substantivs werden im Deutschen meistens in einer anderen Form aktualisiert als im Ungarischen. Als weitere Schwierigkeit kommt die topologische Abweichung hinzu. Da für die Substantivvalenzstruktur in einer Sprache keine allgemein gültigen Regeln angegeben werden können, ist es zweckmäßig, für den Fremdsprachenunterricht ein Wörterbuch zusammenzustellen und die Äquivalente in der anderen Sprache anzugeben. Die Lernenden können somit - über grammatische Grundkenntnisse hinaus - auch größere Systemstrukturen in zwei Sprachen zugleich kennenlernen. Die mit dem Projekt befaßte Gruppe hat sich vorgenommen, ein solches Wörterbuch Deutsch-Ungarisch zu erstellen. Im zweiten Teil des Artikels wird anhand eines Wörterbuchartikels gezeigt, wie wenig die gängigen Wörterbücher von der Valenzstruktur des Substantivs angeben, und schließlich erörtert, wie die Valenzstruktur in dem geplanten Wörterbuch dargestellt wird.
  • Weinrich, Harald: Einige kategoriale Überlegungen zur Leiblichkeit und zur Lage der Sprache: Harald Weinrich: Einige kategoriale Überlegungen zur Leiblichkeit und zur Lage der Sprache
    Ausgegangen wird von dem Begriff der "kommunikativen Dyade", die als idealisierte Grundform des Dialogs der wichtigste Grundbegriff der anthropologischen Linguistik ist. Im Gegensatz zum monologisch orientierten "native speaker" der generativen Transformationsgrammatik kann die dialogisch orientierte kommunikative Dyade niemals ohne die für beide Personen etwa gleichen leiblichen Bedingungen gedacht werden. Diese Bedingungen werden beschrieben und u.a. auf den frühkindlichen Spracherwerb bezogen. Es wird die Hypothese aufgestellt, daß Kinder beim Aufbau ihrer ersten Sprachkompetenz an der leiblichen Konfiguration der kommunikativen Dyade Maß nehmen und nach deren Muster ihre erste und grundlegende Systembildung zustande bringen, was sich durch eine an den Methoden der anthropologischen Linguistik orientierte grammatische Analyse verifizieren läßt. Mit der aristotelischen Kategorie der "Lage" (griech. keisthai, lat. situs) wird der kategoriale Rang der leiblichen Konfiguration der situativen Dyade für die anthropologische Linguistik begründet.
  • Durrell, Martin: Sprachliche Variation als Kommunikationsbarriere: Martin Durrell: Sprachliche Variation als Kommunikationsbarriere
    Das Verhältnis zwischen Standardsprachen und nichtstandardsprachlichen Varietäten weist auch in europäischen Sprachräumen gesellschaftlich und kulturell bedingte Unterschiede auf. Bisher wurden die Auswirkungen davon auf den Zweitsprachenerwerb kaum beachtet. Im Beitrag wird auf die Erscheinung der "soziolinguistischen Interferenz" näher eingegangen - mit Bezug auf das Sprachenpaar Deutsch und Englisch. Insbesondere werden Folgen einer unreflektierten Transferenz von Einstellungen zur sprachlichen Variation von der Muttersprache (hier: der englischen Sprache) auf die Zielsprache (hier: die deutsche Sprache) aufgedeckt.
  • Hayakawa, Tozo: Die Fremdwortfrage und der Deutsche Sprachverein in der NS-Zeit. Zusätzliche Betrachtungen zu den Arbeiten von Gerd Simon: Tozo Hayakawa: Die Fremdwortfrage und der Deutsche Sprachverein in der NS-Zeit
    Beim vorliegenden Beitrag handelt es sich um zusätzliche Betrachtungen zu einer Arbeit von Gerd Simon. Als Hitler an die Macht kam, glaubten die Sprachpuristen des Deutschen Sprachvereins, daß der neue Machthaber ihre Arbeiten unterstützen würde. Sie kritisierten die Fremdwörterei der NS-Führung, weil sie glaubten, sie könnten dadurch den Nationalsozialismus fördern. Für die NS-Leute, die mit den Fremdwörtern die unwissende Masse umnebeln wollten, bedeutete das ein Hindernis. Sie beschuldigten die Sprachpuristen ihrer "unnötigen Verdeutschungen", die eigentlich nicht der Fall waren, und "entmachteten" den Sprachverein.
  • Földes, Csaba: Deutsche Familiennamen im Sprachkontakt: Csaba Földes: Deutsche Familiennamen im Sprachkontakt
    Der Beitrag beschäftigt sich mit der Problematik der Assimilationserscheinungen von Familiennamen in mehrsprachiger Umwelt. Am Material von Familiennamen deutschsprachigen Ursprungs in Südungarn (im Komitat Csongrád) werden allgemeine und spezifische Tendenzen der interlingualen Angleichung ergründet, d.h., es wird beschrieben, welche Schriftbildveränderungen die erschlossenen 840 Familiennamen im fremdsprachigen (ungarischen) Milieu durchlaufen haben. Ausgehend von dem Postulat, daß die Namenänderungen signifikant bestimmte Richtungen aufweisen und auf diese Weise die Schriftbildveränderungen ähnlicher Qualität und gleichen Grades sog. Änderungstypen bilden, werden die erschlossenen anthroponymischen Integrationserscheinungen zahlreichen Typen und Untertypen zugeordnet. Infolge von hochkomplexen, seit vielen Jahrhunderten bestehenden und durchgreifenden deutsch-ungarischen Sprachkontakten ließen sich bei nicht weniger als 48,56% der erfaßten Familiennamen diverse Merkmale einer Assimilation nachweisen.
  • Gréciano, Gertrud: Zur Orthographie der Phraseologie: Gertrud Gréciano: Zur Orthographie der Phraseologie
    Eruiert wird die unerwartete Konfrontation von zwei linguistischen Teilbereichen, die trotz intensiver getrennter Forschung bisher nur kaum aufeinander eingegangen sind. Die Sprachwirklichkeit jedoch, nämlich die richtige Schreibung von Wendungen, betrifft beide. Untersucht werden Pionierleistungen der 60er Jahre: formale Sachverhaltsdarstellungen von seiten der Technik (Wüster 1962), inhaltliche von seiten der Linguistik (Helbig 1979, von Polenz 1963, 1985). Bedauert werden diesbezüglich die rückläufigen Inkonsequenzen der Neuregelung durch die aktuelle Rechtschreibereform (November 1994).
  • Wiegand, Herbert Ernst: Lexikographische Texte in einsprachigen Lernerwörterbüchern. Kritische Überlegungen anläßlich des Erscheinens von Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache: Herbert Ernst Wiegand: Lexikographische Texte in einsprachigen Lernerwörterbüchern. Kritische Überlegungen anläßlich des Erscheinens von Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache
    Vor dem Hintergrund einer weitgehend ausgearbeiteten Theorie lexikographischer Texte werden einige Aspekte der textuellen Gestaltung von Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache (LGWDaF) einer kritischen Betrachtung unterzogen - mit dem Ziel, im Rahmen der Wörterbuchpflege prinzipielle Möglichkeiten der Gestaltung lexikographischer Texte in einem allgemeinen einsprachigen Lernerwörterbuch unter funktionalen Gesichtspunkten zu diskutieren. Ausgehend von wichtigen Textgestaltungsmöglichkeiten in initialalphabetischen Wörterbüchern werden die textuelle Rahmen- und Binnenstruktur, der Wörterbuchvorspann, der Nachspann und die eingelagerten Binnentexte des LGWDaF untersucht, wobei auch die Qualität der lexikographischen Daten kritisch berücksichtigt wird. Es werden zwei Möglichkeiten zur Optimierung der Textgestalt vorgeschlagen. Schließlich erfolgt eine Analyse der Strukturen der Wörterbuchartikeltexte des LGWDaF anhand von ausgewählten Beispielen. Unter funktionalen Gesichtspunkten wird eine zweckdienlichere Alternative zur Verwendung der einfachen und erweiterten integrierten und gemischt integrierten Mikrostrukturen vorgestellt: architektonisch erweiterte Mikrostrukturen. Artikel mit architektonisch erweiterten Mikrostrukturen erweisen sich als entschieden besser geeignet für die Funktionen, die ein Lernerwörterbuch wie das LGWDaF erfüllen sollte.
  • Kromann, Hans-Peder: Deutsche Wörterbücher aus der Perspektive eines fremdsprachigen Benutzers: Hans-Peder Kromann: Deutsche Wörterbücher aus der Perspektive eines fremdsprachigen Benutzers
    Wörterbücher spiegeln den soziokulturellen Stand einer Gesellschaft und metalexikographische Erkenntnisinteressen von Wörterbuchmachern (Akademien, Universitäten, Verlage) wider. Wörterbücher hinterlassen Spuren der Geschichte sowie der Auffassungen der Lexikographen von Wortschatzbeschreibung. Dem stehen die Benutzer mit ihren (un)berechtigten Vorstellungen und Forderungen an die Wörterbücher gegenüber. Ausländer, die täglich mit der deutschen Standardsprache arbeiten (müssen), vor allem Germanisten, Deutschlehrer, Übersetzer, Sekretärinnen, bedienen sich im großen und ganzen einer Handvoll Wörterbücher, wobei wir von zweisprachigen sowie fachspezifischen Wörterbüchern absehen. Der Beitrag diskutiert, ob die am häufigsten benutzten Einbänder Fragen nach allen möglichen Informationstypen beantworten können. Im einzelnen geht es um die Qualität deutscher Wörterbücher hinsichtlich der distinktiven Synonymik, der Kollokationen, grammatischer Informationen sowie des enzyklopädischen Wissens.
  • Motsch, Wolfgang: Semantische und pragmatische Aspekte der Wortbildung: Wolfgang Motsch: Semantische und pragmatische Aspekte der Wortbildung
    Wortbildungen werden auf Wortbildungsmuster zurückgeführt, die als Paare von semantischen Mustern und phonologisch-morphologischen Indikatoren verstanden werden. Eine besondere Wortsyntax wird als überflüssig betrachtet. Die Bedeutung einer Wortbildung ergibt sich aus der lexikalischen Bedeutung der Wörter, die in die Bildung eingehen, sowie aus den Angaben des semantischen Musters. Die in vielen linguistischen Semantiktheorien anzutreffende strikte Unterscheidung zwischen lexikalischer Bedeutung und enzyklopädischen Kenntnissen (Sprachwissen und Weltwissen), die auch als Begründung der Abgrenzung semantischer von pragmatischen Aspekten herangezogen wird, wird problematisiert. Pragmatische Fragestellungen werden statt dessen auf Kenntnissysteme und Operationen zurückgeführt, die zusammen mit den Sprachkenntnissen das Verständnis sprachlicher Äußerungen in variierenden kommunikativen Situationen ermöglichen, d.h. auf Komponenten der Interpretation, die in jedem Falle zusätzlich zu den Sprachkenntnissen i. e. S. anzunehmen sind.
  • Fleischer, Wolfgang: Zur Wortbildungsaktivität reflexiver Verben: Wolfgang Fleischer: Zur Wortbildungsaktivität reflexiver Verben
    Die Wortbildungsaktivität der 28 untersuchten nur reflexiv zu gebrauchenden simplizischen Verben ist relativ schwach entwickelt; den Gründen dafür wird nachgegangen. Es bestätigt sich die generell stärkere Restriktivität der Derivationsmodelle gegenüber den Kompositionsmodellen. In der substantivischen Derivation dominieren die Nomina actionis unter Bevorzugung von Modellen mit pejorativer Konnotation. Das gilt auch für die verbale Komposition mit herum-; daneben herrscht mit- (,Beteiligung'). Die Vererbung des Reflexivpronomens auf die Wortbildungsprodukte ist unterschiedlich; dabei spielt auch das Element Selbst- eine Rolle.
  • Erben, Johannes: Wortbildung und Textbildung: Johannes Erben: Wortbildung und Textbildung
    Im Deutschen haben Wortbildungskonstruktionen oft einen erheblichen Anteil am Aufbau von Texten. Daher ist im Unterricht des Deutschen als Muttersprache und als Fremdsprache die Fähigkeit zu entwickeln, komplexe Textwörter, besonders Neologismen, vor dem Hintergrund produktiver Wortbildungsmodelle analysieren und hinsichtlich ihrer Textfunktion oder ihres Wertes als titelgebendes Vorsignal zum Text bzw. als zur Textgestaltung anregende Bildung interpretieren zu können. Beispielfälle aus Zeitungstexten und literarischen Texten zeigen hierfür konkrete Möglichkeiten.
  • Heinemann, Wolfgang: Negation und Textkonstitution: Wolfgang Heinemann: Negation und Textkonstitution
    Der Beitrag geht von der traditionellen Kennzeichnung von Negationen in Sätzen aus (Abschn. 1). In (2) wird die Rolle von Negationen in Elementartexten (Repliktexten), in (3) in Gesprächen und Diskussionen untersucht. Hier sind die mit Hilfe von Negationen vollzogenen Handlungen als unmittelbarer Ausdruck von entsprechenden Einstellungen und Intentionen zu werten. In komplexen monologischen Texten dagegen (4) sind die mit der Negation verbundenen Einheiten auf vorausgehende propositionale Einheiten des Textes gerichtet. In (5) wird schließlich auf monologische Texte verwiesen, in welchen den mit der Negation verknüpften Einheiten des Textes textkonstitutive Funktion zukommt.
  • Hoffmann, Lothar: Intraserielle und interserielle Vergleiche von Fachtexten. Ein Beitrag zur Unterscheidung von Textsorten: Lothar Hoffmann: Intraserielle und interserielle Vergleiche von Fachtexten. Ein Beitrag zur Unterscheidung von Textsorten
    In dem Beitrag wird ein Verfahren vorgestellt, das geeignet erscheint, die Analyse und Beschreibung von Fachtexten weiter zu vervollkommnen. Dabei spielt die Ermittlung signifikanter Unterschiede und dominanter Gemeinsamkeiten von Textexemplaren als Grundlage zur Bestimmung von Fachtextsorten eine besondere Rolle. Als Demonstrationsbeispiele dienen Arzneimittelprospekte und Krankengymnastische Verordnungen, die im Hinblick auf funktionelle Merkmale (Kommunikationspartner, -absichten, -situationen, -gegenstände) und sprachliche Beschaffenheit (Textbauplan, Kohärenz, Syntax, Lexik u.a.) miteinander verglichen werden. Die Vergleiche bieten auch über die beiden Textsorten hinaus eine gute Grundlage für die Klassifizierung von Fachtexten. Die abschließende Diskussion des vorgeschlagenen Analyse- und Beschreibungsmodus läßt aber auch dessen bisherige Schwächen erkennen.
  • Askedal, John Ole: Lexikalisierung und Grammatikalisierung im Bereich der Kontext- und Sprecherbezogenheit. Kontrastive Überlegungen zur Deixis im Deutschen, Englischen und Norwegischen: John Ole Askedal: Lexikalisierung und Grammatikalisierung im Bereich der Kontext- und Sprecherbezogenheit. Kontrastive Überlegungen zur Deixis im Deutschen, Englischen und Norwegischen
    Ausgehend von einem weiten Deixisverständnis, das lokale, temporale, personale, modale und pragmatische Aspekte mit einbezieht, wird durch einen kontrastiv-grammatischen Vergleich einer Reihe von Erscheinungen aus dem begrifflichen Umfeld der Kontext- und Sprecherbezogenheit im Deutschen, Englischen und Norwegischen nachgewiesen, daß das Deutsche eine reichere Lexikalisierung und Grammatikalisierung deiktischer Beziehungen aufweist als das Englische und Norwegische. Als empirische Basis werden herangezogen: deiktische Präfixe (dt. hin-, her-), Modalpartikeln, Modal- und Modalitätsverben in ihrer epistemischen Bedeutung, Zeitreferenz von Perfekt-, Futur- und Irrealisformen sowie grammatische Mittel der Redewiedergabe (indirekte Rede).
  • Heinemann, M./Wiktorowicz, J.: Die "Dose" der Pandora? Zur Semantik von Gefäßbezeichnungen im Deutschen und Polnischen: Margot Heinemann/Jozef Wiktorowicz: Die "Dose" der Pandora? Zur Semantik von Gefäßbezeichnungen im Deutschen und Polnischen
    Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen "Gefäß-Nomina" im Deutschen und Polnischen. Diese Substantive dienen zur Benennung von festen, unveränderlichen Gegenständen, deren Funktion im Aufbewahren von flüssigen (und teilfesten) Stoffen besteht. Es werden drei Gruppen unterschieden: 1) Substantive, die Gefäße bezeichnen, in denen Flüssigkeiten zum Kochen gebracht werden; 2) Substantive, die Gefäße zur Aufbewahrung flüssiger Substanzen bezeichnen und 3) Substantive, die Gefäße zum Trinken bezeichnen. Die semantischen Merkmale dieser Gruppen und ihrer Untergruppen werden detailliert beschrieben und schematisch veranschaulicht. Bei einem Vergleich der semantischen Strukturen des Wortfeldes ,Behälter' im Deutschen und Polnischen zeigen sich Gemeinsamkeiten, aber auch interessante Unterschiede. Letztere treten vor allem bei der Bezeichnung von Gefäßen zur Aufbewahrung auf. Werden sie nicht beachtet, kann es zu Unsicherheiten oder gar Fehlern im Gebrauch der jeweiligen Fremdsprache führen. Auch die im Titel formulierte Frage kann auf Grund der semantischen Analyse konkret beantwortet werden.
  • Neubert, Albrecht: Kann man Grammatik übersetzen?: Albrecht Neubert: Kann man Grammatik übersetzen?
    Aufbauend auf Erkenntnissen der von Gerhard Helbig maßgeblich mitbestimmten Valenztheorie, wird aufgezeigt, daß Grammatik als Systemkomponente per se nicht übersetzbar ist, ja auch nicht übersetzt zu werden braucht. Statt dessen werden Sätze als Bestandteile von Texten übersetzt. Das erfolgt durch Transpositionen. Dies sind Ersetzungen, die sowohl die Valenzen grammatischer Strukturen als auch deren Rekurrenzen im Gesamttext (holistisch) wie in der Textsorte (generisch) rekonstruieren. Dabei werden die komplexen grammatisch-lexikalischen Übersetzungseinheiten des Ausgangstextes durch zielsprachliche Sequenzen wiedergegeben, die äquivalente kommunikative Wertigkeit aufweisen oder zumindest anstreben.
  • Orduña, Javier: Aus dem Forschungsprojekt "Literaturwissenschaftliche Kritik narrativer und dramatischer Übersetzungen": Javier Orduña: Aus dem Forschungsprojekt "Literaturwissenschaftliche Kritik narrativer und dramatischer Übersetzungen"
    Das Forschungsprojekt "Literaturwissenschaftliche Kritik narrativer und dramatischer Übersetzungen" zielt darauf, die Fähigkeit bestimmter Gebiete der klassischen Rhetorik zu überprüfen, ein tertium comparationis zu liefern bezüglich der Bewertung besagter Übersetzungsgattungen. In Anspruch genommen werden vorerst die rhetorischen Figuren, ohne aber weitere Gebiete wie die dispositio oder die inventio zu vernachlässigen. Das Augenmerk soll dabei dem Endtext gelten, nicht dem Vorgang der Übersetzung. Damit wird versucht, die kommunikativen bzw. hermeneutischen Annäherungen durch die Anerkennung des künstlerischen Charakters literarischer Texte zu ergänzen.
  • Pfeiffer, Waldemar: Zur Krise der wissenschaftlichen Fremdsprachendidaktik. Ein methodologischer Essay: Waldemar Pfeiffer: Zur Krise der wissenschaftlichen Fremdsprachendidaktik. Ein methodologischer Essay
    Die Fremdsprachendidaktik als Wissenschaft befindet sich, wissenschaftstheoretisch gesehen, in einer Krisenphase - trotz erfreulicher massiver Entwicklung fremdsprachendidaktischen Schrifttums. Ursachen dafür sind in erster Linie in einer allzu praktischen Orientierung sowie einer ungleichmäßigen Entwicklung ihrer Subdisziplinen zu sehen. Im Beitrag wird für eine besser koordinierte Grundlagenforschung und für eine wissenschaftliche Fundierung der Unterrichtspraxis mit adäquaten Lehrprogrammen und -methodiken sowie entsprechenden Lehrmaterialien plädiert.
  • Götze, Lutz: Lernt oder erwirbt man eine Fremdsprache? Anmerkungen zu einem Streit aus der Sicht der Hirnforschung: Lutz Götze: Lernt oder erwirbt man eine Fremdsprache? Anmerkungen zu einem Streit aus der Sicht der Hirnforschung
    Die Frage, ob eine Fremdsprache gelernt oder erworben wird, ist weder von der Sprachlehrforschung (SLF) noch von der Zweitsprachenerwerbsforschung (ZSEF) ausreichend beantwortet. Im Beitrag werden die (konträren) Standpunkte beider Richtungen dargestellt und einer kritischen Analyse unterzogen. Es wird dafür plädiert, der Erforschung neurophysiologischer Prozesse beim Spracherwerb verstärkte Aufmerksamkeit zu schenken. Vorliegende Erkenntnisse der Hirnforschung, von denen einige im Beitrag dargestellt werden, haben die Komplexität und Kompliziertheit des Spracherwerbsprozesses nachgewiesen, so daß sich die von SLF und ZSEF geführte Kontroverse "Lernen oder Erwerben" als Scheinalternative erweist. Zur theoretischen Erklärung des Fremdsprachenlernens ist nur eine ganzheitliche Sicht sinnvoll, die ein gemeinsames Agieren von Spracherwerbsforschern, Sprachlehrforschern/Fremdsprachendidaktikern und Neurobiologen und damit einen interdisziplinären Forschungsansatz erforderlich macht.
  • Reinecke, Werner: Das Kreativitätsprinzip im Spannungsfeld von Automatisierung und Bewußtheit: Werner Reinecke: Das Kreativitätsprinzip im Spannungsfeld von Automatisierung und Bewußtheit
    Der Autor versteht Kreativität als qualitative Entität, die in quantitativer Portionierung aufbereitet werden muß. Alte Kreativitätsdesigns werden im Spracherwerbsprozeß fortschreitend zu Routinemustern der Handlungsfähigkeit, gleichzeitig wird (in konzentrischen Kreisen) neue Kreativität freigesetzt. Unter dieser Sicht werden Diskussionen über den Zusammenhang von Grammatik, Sprache, Kommunikation und Fremdsprachenunterricht fremdsprachendidaktisch ausgedeutet. Am Beispiel der Vermittlung einer konkreten grammatischen Erscheinung werden die getroffenen theoretischen Aussagen veranschaulicht. Die Beziehungen von Topologie und Metrik der Sprachfähigkeit werden erörtert. Im Fremdsprachenunterricht kommt es darauf an, deren Relation zueinander auf allen Kompetenzniveaus konzentrisch ständig neu aufzubauen. Kreativität im FU zu fordern ist nur dann sinnvoll, wenn damit auch Versuche zur vollen Ausgestaltung des Kreativitätsdesigns eines zu simulierenden Handlungsvollzugsmusters unternommen werden.
  • Pommerin, Gabriele: Kreatives Schreiben im Bereich Deutsch als Fremdsprache: Gabriele Pommerin: Kreatives Schreiben im Bereich Deutsch als Fremdsprache
    Auch in einer medienüberfluteten Welt ist das Schreiben durch keine andere sprachliche Tätigkeit zu ersetzen. Das Schreiben weckt unsere Imaginationskraft und fördert gleichzeitig kognitive Prozesse. Daher ist es nur konsequent, wenn die Bedeutung des Schreibens im Gesamtspektrum eines Unterrichts "Deutsch als Fremdsprache" neu überdacht wird. Im vorliegenden Beitrag werden Chancen wie Grenzen sowie der Stellenwert des kreativen Schreibens im fremdsprachlichen Deutschunterricht reflektiert, grundlegende Merkmale einer Didaktik des kreativen Schreibens zur Diskussion gestellt und vor allem assoziative Verfahren des kreativen Schreibens anhand konkreter Texte vorgestellt.
  • Neuner, Gerhard: Progressionsverfahren bei der Lehrwerkentwicklung. Beispiel: Grammatik: Gerhard Neuner: Progressionsverfahren bei der Lehrwerkentwicklung. Beispiel: Grammatik
    Der vorliegende Beitrag stellt am Beispiel der Grammatik Progressionsverfahren bei der Entwicklung von Lehrwerken für Deutsch als Fremdsprache vor. Erörtert werden systematische Ansätze (Schulgrammatik; Kontrastive Grammatik), pragmatische Verfahrensweisen (Kommunikative Didaktik) und Darstellungsweisen (Visuelle Grammatik/Signalgrammatik). Im letzten Teil wird an einem konkreten Fallbeispiel (Deutsch aktiv, 1979f.) die Praxis der Progressionsgestaltung untersucht.
  • Hessky, Regina: Überlegungen zum Verhältnis von Grammatik und Rahmencurriculum: Regina Hessky: Überlegungen zum Verhältnis von Grammatik und Rahmencurriculum
    Das Thema wird im Zusammenhang mit einem konkreten regionalen Rahmencurriculum für fortgeschrittene jugendliche Lerner (etwa Sekundarstufe II) behandelt, das sich gegenwärtig in der Erprobungsphase befindet. Als Anlage dazu ist u.a. eine "Minimalgrammatik" vorgesehen. Diese soll jedoch vor allem nicht einen "Kanon" enthalten, sondern den Adressaten des Curriculums helfen, die umrissene didaktisch-methodische Konzeption effektiv in die Praxis umzusetzen. In dieser Konzeption kommt der Grammatik (im weitesten Sinn) ein veränderter Stellenwert zu. Sie stellt einen zwar wesentlichen, jedoch nicht (mehr) dominanten Bereich des Unterrichts dar, der auch möglichst nicht vordergründig zum zentralen Anliegen werden sollte.
  • Grucza, Franciszek: Zur Geschichte und Bedeutung der deutschen Sprache in Mitteleuropa: Franciszek Grucza: Zur Geschichte und Bedeutung der deutschen Sprache in Mitteleuropa
    Der Beitrag vermittelt einen Blick in die Geschichte des Deutschlernens in Mitteleuropa, die vor mehr als tausend Jahren begonnen haben könnte. Vor diesem historischen Hintergrund wird die Frage aufgeworfen, warum man in Mitteleuropa gegenwärtig wieder so viel und so gerne Deutsch lernt. Neben praktisch-ökonomischen Gründen sieht der Verf. zwei noch wichtigere Gründe (1) in der Entwicklung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg insgesamt sowie (2) in der langen Tradition des Umgangs mit der deutschen Sprache und des organisierten Deutschunterrichts, die noch nicht verlorengegangen ist. Letzteres wird vor allem am Beispiel Polens demonstriert. Danach wird die Frage aufgeworfen, in welchem Umfang man die deutsche Sprache heute in Polen lernt, wobei - neben der Gesamtsicht - auch ein Überblick über die unterschiedlichen Lernergruppen gegeben wird. Abschließend werden künftige Chancen der deutschen Sprache in Mitteleuropa und Möglichkeiten ihrer Förderung umrissen.
  • Zwilling, Michail: Zur Geschichte und Bedeutung der deutschen Sprache in Rußland: Michail Zwilling: Zur Geschichte und Bedeutung der deutschen Sprache in Rußland
    Es wird davon ausgegangen, daß die deutsche Sprache in Rußland mindestens seit Peter I. als allgemein verbreitete Bildungssprache fungierte, die in Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Kultur verwendet wurde. Im Gegensatz zum Französischen war sie praktisch ausgerichtet. Auch im Zeitraum zwischen den beiden Weltkriegen behielt das Deutsche seine Stellung als erste Fremdsprache bei, hier wirkten neben wirtschaftlichen und kulturbedingten Faktoren auch politisch-ideologische Momente mit. In den zwanziger und dreißiger Jahren stand es allerdings mit der Qualität des Deutschunterrichts nicht zum besten, wofür Gründe genannt werden. Zu einer jähen Wende kam es verständlicherweise nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Autor deutet die weitere Entwicklung des Deutschunterrichts an und beschreibt vor allem die gegenwärtige Situation auf Universitäts- und Hochschulebene. Besonders wird der Frage nachgegangen, auf welche Weise dem in den letzten Jahren gestiegenen Bedarf an Deutschkenntnissen Rechnung getragen wird.
  • Wenzel, Johannes: Zur Entwicklung des Herder-Institutes nach der Wende: Johannes Wenzel: Zur Entwicklung des Herder-Institutes nach der Wende
    Einleitend wird die Geschichte des Herder-Institutes von den Anfängen im Jahre 1951 bis zur Wende 1989 kurz umrissen - als Geschichte einer Einrichtung, die maßgeblichen Anteil an der wissenschaftlichen Fundierung des Fremdsprachenunterrichts Deutsch und damit auch des Faches "Deutsch als Fremdsprache" hatte. Die politisch-gesellschaftliche Wende 1989/1990 brachte auch für dieses traditionsreiche Institut, die langjährige Wirkungsstätte Gerhard Helbigs, einschneidende Veränderungen mit sich. Auf der Grundlage bisher unveröffentlichter Materialien des Herder-Institutes sowie persönlicher Aufzeichnungen des Autors aus seiner Zeit als amtierender Institutsdirektor werden Einblicke in die Entwicklung dieser Einrichtung von 1989 bis zum ersten Halbjahr 1995 vermittelt.
  • Krumm, Hans-Jürgen: Fremdsprachenbedarf, Bildungsplanung und Lehrerausbildung: Perspektiven für die Reform der Deutschlehrerausbildung: Hans-Jürgen Krumm: Fremdsprachenbedarf, Bildungsplanung und Lehrerausbildung: Perspektiven für die Reform der Deutschlehrerausbildung
    Die Mehrsprachigkeit wird als das zentrale Argument für einen erweiterten und zugleich differenzierten Fremdsprachenunterricht (FU) in Europa beleuchtet. Neben der Förderung berufsrelevanter Fähigkeiten hat der FU die vorrangige Aufgabe, die Lernenden für Mehrsprachigkeit und das Leben in multikulturellen Gesellschaften zu sensibilisieren und zu interkultureller Kommunikation zu befähigen. Ein lernerorientierter FU erfordert Konzepte und Methoden, die der jeweils eigenen Lehr-Lern-Tradition und den je spezifischen Voraussetzungen entsprechen, womit vor allem gegen den sog. Bildungsimperialismus der westlichen gegenüber den mittel- und osteuropäischen Ländern polemisiert, aber gleichzeitig für partnerschaftliche Kooperationsmodelle plädiert wird. Davon ausgehend, werden die derzeitige Ausbildung von Fremdsprachenlehrern einer kritischen Betrachtung unterzogen und Perspektiven für eine Reform der Inhalte, Ziele und Methoden der Deutschlehrerausbildung mit Blick auf künftige Anforderungen an diese Berufsgruppe aufgezeigt.
  • Henrici, Gert: Welche Zukunft für das Hochschulfach Deutsch als Fremdsprache? Fachpolitische und fachliche Anmerkungen zu einigen Problemfeldern: Gert Henrici: Welche Zukunft für das Hochschulfach Deutsch als Fremdsprache? Fachpolitische und fachliche Anmerkungen zu einigen Problemfeldern
    In dem Beitrag werden anhand von sechs Problemfeldern Fragen der zukünftigen Existenzsicherung des eigenständigen Hochschulfachs Deutsch als Fremdsprache diskutiert: 1. Sollte die Eigenständigkeit des Fachs auch zukünftig gewahrt bleiben? 2.˜Welche Möglichkeiten der weiteren Differenzierung und Integration für das eigenständige Fach Deutsch als Fremdsprache sind denkbar? 3. Ist Forschung eine unabdingbare existenzerhaltende Komponente des Fachs Deutsch als Fremdsprache? 4. Ist die Praxisorientierung ein stabilisierender Faktor für das Fach? 5. Welchen Stellenwert haben Kooperation und Arbeitsteilung bei der zukünftigen Entwicklung des Fachs? 6. Welche berufspolitischen Aktivitäten sind dem Fach und seinen Studierenden förderlich?
  • Heringer, Hans Jürgen: Laudatio auf Gerhard Helbig

 

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.

 

I have taken note of the General Business Conditions