iudicium-Logo
   
   

 

  Japan und Ostasien

  Germanistik /
  Deutsch als Fremdsprache

  Kulinaristik

  Kulturwissenschaften

 

 
Senden Sie Fragen oder Kommentare zu dieser Website an:
info@iudicium.de
iudicium verlag
Copyright © 2012

CoverScheiffele, Eberhard
Ausrufung des Jahres Null
Drama in vier Teilen

2005 • ISBN 978-3-89129-922-7 • 106  S., geb.; EUR 9,80

 

Erklärung des Verfassers zu dem Drama
Ausrufung des Jahres Null

Pietro Vignetta, Anführer der Terroristengruppe ZERO, will „aussteigen“, weil das Programm der NULL-LEUTE, ihr „Großes Annullieren“, zu bloß noch sinnlosem Abknallen verkommen ist. Vollgepumpt mit Drogen, wie er ist, entdeckt er mit Hilfe von DANTES SCHATTEN im Schattenland die Aufzeichnungen seines Vorfahren Petrus de Vinea. Sie sind, wie DANTES SCHATTEN versichert, die „wahre Quelle“; alle bekannten historischen Berichte seien nichts als „Abwässer“. Dieser Vinea, Kanzler des Stauferkaisers Friedrich II., war eben der Gründer des ZERO-Bundes.
Allein schon dadurch, dass Vignetta einige „Schlüsselwörter“ von Vineas „Totenschrift“ ausspricht, werden die Menschen, die in ihr genannt, beschrieben oder zitiert sind, für kurze Zeit ins Leben zurückgerufen. Sie wiederholen nun einige Episoden ihres Lebens, bis sie schließlich wieder zu Schaumkronen des BLUTSEES werden, dem sie entstiegen sind.
Während ihrer „Wiederkehr“ erkennt Vignetta den ursprünglichen Sinn des Symbols ZERO, vom dem er und seine ZEROISTEN keine Ahnung hatten. Auf die Erde zurückgekehrt, will er die „Kumpels“ aufklären. Da wird er als Rädelsführer festgenommen. Doch auch wir haben es erfahren.

*

Ein historisches Drama? Gewiss nicht. Eine Parabel? Nein. Was dann? Das Prinzip, nach dem das Stück abgefasst wurde: Nicht wir versetzen uns nach Belieben in irgendeine gewesene Situation, als wäre aus der Geschichte irgend Etwas zu „lernen“. Wir werden ohne unser Zutun von den Schatten eingeholt, wann und wie auch immer sie auftauchen aus dem BLUTSEE der Gattung.
Das Stück setzt sich mit jenem Identitätsdenken auseinander, dem die okzidentale Zivilisation gewiss Großartiges verdankt, dessen universaler Anspruch heutzutage aber weltweit in Frage gestellt wird. In diametralem Gegensatz dazu steht hier das Zeichen ZERO, NULL.
Auf der Ebene theatralischer Fiktion wird vorgeführt, was eine zentrale Frage unserer gegenwärtigen Zivilisation zu sein scheint. Da diese sich – wie niemals zuvor – auf weiten Teilen der Erde ausgebreitet hat, wurde aus dem Stück eine Art Welttheater, allerdings ohne den traditionell metaphysischen Bezugspunkt dieses Dramentyps, sondern einfach als heutiges, hiesiges, physisches.

 

Personen Stimmen Schatten

DANTES SCHATTEN

PIETRO VIGNETTA Nachkomme VINEAS, Anführer der
ZERO-Bewegung (trägt als einziger heutige Straßenkleidung)

DER ANDRE FRIEDRICH Römischer Kaiser, König in Jerusalem

VINEA Kanzler, Logothet, Leiter der Poetenschule,
Chef des Rechnungshofes

SUESSA Großhofrichter

ZUKURZI / DER (FALSCHE) FRANZISKUS AUS ASSISI
Stadtnarr von Parma / Bettelmönch

ROMANO Marschall, später Gewalthaber von Parma und Victoria

FASANELLA ehemals Präfekt der Toskana, Hofpoet,
später Romanos Logothet

ZELIMA Vorsteherin der Weiblichen Sarazenischen Garde

CASTACCA Primas von Sizilien, ehemals Friedrichs Erzieher

MARZUCH Sarazenischer Falkner

SPRECHER der GESANDTSCHAFTEN

SARAZENISCHE WEIBLICHE GARDE

DAMEN des HAREMS

ZEROISTEN (NULL-LEUTE) Männer und Frauen aus
Unter-Parma

STIMMEN der GROSSEN HIRTEN

SIBYLLE von CUMA (Stimme)

JÄGER (Stimmen)

DER RÜCKZUG (Stimmen)

DER AUSZUG (Stimmen)

SCHATTEN DER TOTEN


Schauplatz: Lagerstadt VICTORIA vor PARMA

Zeit: Ein Winterende

 

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.

 

I have taken note of the General Business Conditions