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     Czucka, 
    Eckehard / Neuland, Eva (Hrsg.) 
    Interkulturelle Kommunikation 
    
    Perspektiven einer anwendungsorientierten Germanistik 
    
    2011 · ISBN 978-3-86205-102-1 · 
    415 S. · EUR 45,— 
    
     
    Interkulturalität ist ein aktuelles Schlagwort und ein verheißungsvolles 
    Zauberwort in einer Zeit zunehmender Internationalisierung und 
    Globalisierung von Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Angesichts der 
    weltweiten Migration und vielfältiger Sprachkontakte, der Vernetzung von 
    Wissenschaft, Wirtschaft und Medien gehören interkulturelle Erfahrungen, 
    grenzüberschreitende Wahrnehmungen und die Verarbeitung widersprüchlicher 
    Normen und Wissensbestände zu unser aller Alltag, auch innerhalb einer – 
    allerdings nur vordergründig – kulturell einheitlichen Gesellschaft. 
    Soziales und gerade auch sprachliches Handeln im Kontext kultureller 
    Differenzen und Ambivalenzen ist jedoch keine Selbstverständlichkeit, ein 
    Erfolg durchaus nicht garantiert. Interkulturelle Kommunikation und 
    interkulturelle Kompetenz werden daher zu Schlüsselqualifikationen im 
    internationalen Austausch. Viele wissenschaftliche Disziplinen beteiligen 
    sich an der Erforschung der interkulturellen Kommunikation. Dabei werden in 
    der Regel kontrastive Beschreibungsmodelle herangezogen, denen ein bipolares 
    Schema zugrunde liegt. Die sprachliche Kommunikation und somit Sprache und 
    Literatur dagegen werden zumeist völlig ausgeblendet, als ob sie im 
    interkulturellen Austausch keine Rolle spielten. Eine Betrachtung 
    interkultureller Kommunikation im Gegenstandsfeld von Sprache und Literatur 
    erfordert mehr als kontrastive Gegenüberstellungen und zeigt in der Folge 
    eine Komplexität der interkulturellen Austauschprozesse, deren 
    Interaktivität und Konstruktivität, Dynamik und Historizität sich einem 
    schlichten bipolaren Zugriff entziehen. Gerade durch die Analyse der 
    Wechselseitigkeit in sprach- und literaturwissenschaftlichen 
    Gegenstandsfeldern kann der produktive Zugewinn einer kulturellen 
    Multiperspektivik des Kulturtransfers transparent gemacht werden. 
    Der in ägyptisch-deutscher Zusammenarbeit entwickelte Ansatz einer 
    germanistischen Beschäftigung mit interkultureller Kommunikation versteht 
    sich deshalb als ein explizit philologischer. Der Beitrag der Germanistik im 
    Rahmen einer interkulturellen Orientierung bezieht sich auf die Kerngebiete 
    ‚deutsche Sprache‘ und ‚deutschsprachige Literatur‘ in vielfältigen 
    kulturellen Austauschprozessen, die hier mit Blick auf Ägypten und den 
    arabischsprachigen Raum verfolgt werden.  
    Der vorliegende Tagungsband fasst die Beiträge der Internationalen 
    Fachkonferenz „Interkulturelle Kommunikation. Perspektiven einer 
    anwendungsorientierten Germanistik“ zusammen, die 2009 in der Ain 
    Shams-Universität, Al Alsun-Fakultät, Kairo, stattgefunden hat, und 
    dokumentiert die zwischen 2007 und 2010 erarbeiteten Ergebnisse einer 
    Kooperation zwischen ägyptischen und deutschen Germanist(inn)en bei der 
    Entwicklung eines Konzepts für einen Masterstudiengang „Interkulturelle 
    Kommunikation“.  
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