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     Geiger, 
    Heinrich Eine Reise in den anderen WestenDie Musik der Seidenstraße und China
 
    
    2014 · ISBN 978-3-86205-399-5 · 220 S., kt., zahlreiche Abbildungen ·  EUR 
    22,— 
   Die chinesische 
    Musikwelt der Gegenwart hat den Kulturraum der Seidenstraße für sich neu 
    entdeckt. In der Auseinandersetzung mit ihm erschließen sich chinesischen 
    Musikern und auch uns neue Quellen der Musik, die sich genau an der 
    Schnittstelle zwischen den „kleinen“ nomadischen Kulturen und den „großen“ 
    Kulturen Chinas, des Irans und Indiens auftun. Die musik- und kulturhistorischen Bezüge des Themas lassen die 
    Musikgeschichte Chinas in einem neuen Licht erscheinen. Zugleich werden auch 
    vertiefte Sichtweisen auf die Musik in einer Reihe von Staaten möglich, die 
    der Zerfall der Sowjetunion auf die Bühne der internationalen Politik 
    gebracht hat. Ihre heutigen Territorien waren während der Blütezeit der 
    Seidenstraße mehr als bloße Durchgangsstationen zu den „großen“ Kulturen 
    Chinas, des Irans und Indiens. Einzelne zentralasiatische Regionen, wie 
    Transoxanien, haben die Musikgeschichte geprägt.
 In musikalischer Hinsicht bietet der Kulturraum der Seidenstraße das Bild 
    einer relativen Einheit auf der einen, aber auch das Bild einer 
    außerordentlichen Vielfalt auf der anderen Seite. Seine Vielschichtigkeit 
    verdankt sich einer raffinierten Kombination von Tradition und Innovation, 
    von Lokalem und „Internationalem“, fast möchte man von einem zeitlosen 
    Beispiel effizienter Kommunikationsstrategien zwischen den Ethnien und 
    Kulturen sprechen. Dies wird in Eine Reise in den anderen Westen mit 
    Liebe zum historischen Detail dargestellt.
 Das Buch verfolgt 
    einen globalgeschichtlichen Forschungsansatz, der Verknüpfungen und den 
    Vergleich zwischen der Geschichte verschiedener Weltregionen betont. 
    Nationalgeschichtliche Perspektiven werden überwunden. Die Musik der 
    behandelten Kulturräume kommt als „world music“ in den Blick. 
 Heinrich 
    Geiger, geb. 1954, ist nach einem Studium der Sinologie, Philosophie, 
    Chinesischen Kunst und Archäologie an der LMU München im Bereich der 
    entwicklungspolitischen Bildungszusammenarbeit tätig. Zahlreiche 
    Veröffentlichungen und Vorträge zu Themen der chinesischen Kunst, Ästhetik 
    und Philosophie sowie, ganz allgemein, zu Fragen der Bildungskooperation und 
    des interkulturellen Dialogs. 2005 erschien seine Geschichte der 
    chinesischen Ästhetik Die große Geradheit gleicht der Krümmung. 
    Chinesische Ästhetik auf ihrem Weg in die Moderne (Verlag Karl Alber), 
    2009 Erblühende Zweige. Westliche klassische Musik in China (Schott 
    Campus).   |